Türkische Fußballfans: Die Tribüne geht auf die Barrikaden

Sport Fußballstadien sind politische Orte, auch in der Türkei. Dort begehren Fans nach dem Erdbeben gegen das Erdoğan-Regime auf. Kann daraus eine Protestbewegung entstehen?
Exklusiv für Abonnent:innen
Beşiktaş-Fans: In Spielminute 04:17, der Uhrzeit des Erdbebens, regnet es Stofftiere für betroffene Kinder
Beşiktaş-Fans: In Spielminute 04:17, der Uhrzeit des Erdbebens, regnet es Stofftiere für betroffene Kinder

Foto: Imago

Fankurven sind oft Orte, an denen Pathos und rührende Momente intensiv ausgelebt werden. Sie können aber auch Räume des Protests sein. Beides zeigte sich am Sonntagabend beim Heimspiel des Istanbuler Fußballvereins Beşiktaş gegen Antalyaspor aus dem Süden der Türkei. Auf die Sekunde genau in Minute 4:17 regnete es plötzlich Stofftiere von allen Tribünen. 4:17 war die Uhrzeit, als am sechsten Februar in der Türkei die Erde mit verheerenden Auswirkungen zu beben begann. Mit der Stofftier-Aktion solidarisierten sich die Beşiktaş-Anhänger mit den vom Beben betroffenen Kindern. So viel zum emotionalen Teil.

Die Begegnung im gleichnamigen Stadtteil Istanbuls hatte jedoch auch eine politische Dimension. Im Laufe des Spiels schwa