Über Asche

Tagebau der Erinnerungen Wolfgang Hilbigs Erzählungen »Schlaf der Gerechten«
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Freischwimmen, Freischreiben: »hatte man den Kopf erst einmal über Wasser, hatte man erst mit dem Schwimmen begonnen, dann war es unmöglich, wieder damit aufzuhören, bis man endlich den Sand des anderen Ufers spürte. Auf ähnliche Weise schwamm man mit dem Sätzen fort, man wurde getragen von den brühwarmen Sätzen der Schrift, wie über die Oberfläche eines nach Kohle und Moder riechenden Tagebaus...« - Irgendwie landet Wolfgang Hilbig immer in Meuselwitz, der Kleinstadt zwischen Leipzig und Gera, vor allem am Rande des Braunkohlereviers, einer unwirklichen Mondlandschaft, großartig und trostlos. Dieses Aroma von Kohle und Moder, das Hilbig zu beschreiben versteht wie kein Zweiter, wird man auch in den neuen Erzählungen nic