Über nukleare Riesen und ethische Zwerge

Keinen Verfolger mehr fürchten müssen Bushs neue Atombomben und der Rückfall in eine Politik aggressiver Bedrohung
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Die Atombombe war noch gar nicht erfunden, da hatte Sigmund Freud bereits 1930 festgestellt: Die Menschen hätten es jetzt in der Beherrschung der Naturkräfte so weit gebracht, dass sie es mit deren Hilfe leicht hätten, das eigene Geschlecht vollständig auszurotten. "Sie wissen das", so fuhr er fort, "daher ein gut Stück ihrer gegenwärtigen Unruhe, ihres Unglücks, ihrer Angststimmung."

1945 folgte Hiroshima. Aber dieses Ereignis lehrte, wie man der Unruhe und der Angststimmung entgehen konnte, nämlich durch Umkehr der passiven in eine gezielte aktive Bedrohung, durch Vereinnahmung der Zerstörungsmacht als Herrschaftsmittel. Es blieb noch ein flaues Gewissen, aber das ließ sich auf zwei Wegen beschwichtigen. Der erste bestand in einer psycholo