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Im Kino "Baader" von Christopher Roth versucht über Stilfragen wie Sonnenbrillen und Lederjacken die Annäherung an das Phänomen RAF
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Es braucht eine gewisse Verfremdung, um die eingeschliffenen Bahnen der Wahrnehmung zu "deautomatisieren", um Dinge neu sehen zu können, manchmal, um sie überhaupt erst wieder sichtbar zu machen. Der Kunst gesteht man das gerne als Verfahren zu, es sei denn, sie befasst sich mit historischen Themen, oder schlimmer noch: mit Zeitgeschichte. Dann wirkt jede "Verfremdung" auf einmal befremdlich und muss sich daran messen lassen, wie sie sich mit der "historischen Wahrheit" verträgt - von der wir dann alle annehmen, dass es sie gibt, besonders, wenn wir sie selbst noch erlebt haben. Abweichungen werden schnell als Fälschung gebrandmarkt.

Als sich nach der Filmpremiere von Baader im Februar auf der Berlinale der Regisseur Christopher Roth der Presse stellte, wurde er als erst