Überpräsident und Übervater

Dieser Papst ist grösser als alle irdischen Preise Mit dieser Gewissheit tröstete sich Polen über die Entscheidung des Nobelpreiskomitees hinweg
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Am 10. Oktober geschah, was sich in Polen eigentlich keiner vorstellen konnte, was niemand überhaupt in Betracht gezogen hatte: Der Papst aus Polen bekam den Friedensnobelpreis nicht zugesprochen. Die Reaktionen auf der Straße pendelten zwischen entrüstet und verbittert: wieder einmal hatte man Polen - wie es schien aus politischer Opportunität - übergangen.

Besonders empört war Ex-Staatschef und Friedensnobelpreisträger Lech Walesa, der sich im Staatsfernsehen wie Rumpelstilzchen gebärdete: "Das ist unglaublich!", skandierte er ein ums andere Mal. "Ich halte das für einen schlimmen, einen unglücklichen Fehler", kommentierte er die Preisvergabe an die iranische Menschenrechtlerin Schirin Ebadi. Er habe nichts gegen diese Frau, aber unter de