Übertriebene Zahlen und verschwiegene Risiken

Hartz ante portas Wer die Dynamik des Arbeitsmarkts falsch deutet und Verdrängungseffekte nicht berücksichtigt, wird die Arbeitslosigkeit nicht halbieren
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Zuerst die Elbeflut und dann die Irak-Diskussion haben die Hartz-Kommission von den Titelseiten verdrängt. Über den 350 Seiten umfassenden Abschlussbericht wird kaum noch berichtet, obwohl Bundesregierung, SPD und Bündnisgrüne unisono und ohne erkennbare Abstriche das Konzept quasi als arbeitsmarktpolitisches Wahlprogramm übernommen haben. Ihre propagandistische Funktion hat die Hartz-Kommission längst erfüllt - ob sich ihre Vorschläge allerdings nach der Wahl als realistisch und akzeptabel erweisen werden, ist mehr als zweifelhaft. Denn die teils innovativen, teils auch schon sehr detaillierten Ideen sind in eine Denkstrategie eingebettet, die nicht schlüssig ist und einen erschreckenden Mangel an gesamtwirtschaftlichem Denken erkennen läs