Übel beleumundet

#sosbrutalism Der Brutalismus ist eine Spielart der Moderne, die kaum echte Freunde hat. Das Deutsche Architekturmuseum will die seriöse Auseinandersetzung online befördern
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 02/2016

Mit der Schau Modernism. Designing a New World im Victoria & Albert Museum entdeckte Großbritannien vor zehn Jahren den Modernismus neu. Man ergötzte sich an der Formensprache und sah sich wohl in dem bestätigt, was New Labour und Immobilienfonds bewirkt hatten: ein kosmetisches Mäntelchen, ein architektonischer Geschmacksverstärker für die Interessen von Banken, Investmentfonds und Reichen. Der Journalist Owen Hatherley erkennt früh die Bedeutung jener Ausstellung. Zwar ist Walter Gropius keineswegs der Vater der Londoner Skyline und Alvar Aalto kaum mit Ikea verknüpft, wie Hatherley in seinem Buch Militant Modernism polemisiert, den chattering classes aber wurde eine hervorragende Gelegenheit geboten, einem wichtigen Teil britischer Baugeschich