Überlebender des rassistischen Anschlags von Mölln: „Wir vertrauen dem Staat nicht mehr“

Interview İbrahim Arslan überlebte den rassistischen Brandanschlag von Mölln vor 30 Jahren. Wieso wurde seine Familie verdächtigt?
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 46/2022

Am 23. November jährt sich der rassistische Anschlag von Mölln zum 30. Mal. Zwei Neonazis hatten in der schleswig-holsteinischen Kleinstadt Molotowcocktails auf Wohnhäuser geworfen, in denen türkeistämmige Familien lebten. Danach riefen sie bei der Polizei an: „In der Ratzeburger Straße brennt ein Haus! Heil Hitler!“ Drei Menschen wurden ermordet: die 51-jährige Bahide Arslan, die 10-jährige Yeliz Arslan und die 14-jährige Ayşe Yılmaz. Nur knapp überlebt hat İbrahim Arslan. Seit Jahren setzt er sich gegen Rassismus und für eine andere Erinnerungskultur ein.

der Freitag: Herr Arslan, Sie selbst waren damals sieben Jahre alt. Können Sie sich noch an den Abend erinnern?

İbrahim Arslan: Ich kann mich nur