Kann man wissen, was in dieser Zeit sinnvoll zu tun ist? Niemals zuvor war so viel militärische Macht in den Händen so weniger. Ausgeliefert sind dem vor allem jene, die sich vor dem Krieg nun verstecken oder vor ihm flüchten müssen. Ausgeliefert sind aber auch wir alle. Es ist vollkommen verständlich, dass angesichts dieses Unfassbaren die Ohnmacht in Wut umschlägt.
Doch es ist eine politische Entscheidung, wie man mit dieser Wut umgeht. Sie kann sich blind gegen russische Restaurants oder unsere russischen Mitbürger richten, die jetzt gemieden oder gezwungen werden, sich besser früher als später zu Putin zu positionieren. Aber das ist Humbug und macht aus jedem und jeder eine Mitgefangene von Putins Wahnsinn und den Interessen einer kleinen Oberschicht. Die meisten Menschen in Russland wollen diesen Krieg nicht, viele Mutige protestieren auf den Straßen trotz Repressionen und Verhaftungen. Wir tun gut daran, uns mit ihnen in diesen Tagen zu solidarisieren.
Ein Hoffnungsschimmer ist auch die Solidaritätswelle angesichts Tausender Geflüchteter, die täglich ins Land kommen. Wer in den vergangenen Tagen am Berliner Hauptbahnhof war, konnte sehen, wie Frauen, Kinder, Ältere und einige wenige Männer ankommen und mit warmem Tee oder einer Decke versorgt werden. Wieder einmal zeigt die Zivilgesellschaft, wie zuletzt 2015, dass sie bereit und in der Lage ist, die Menschen aufzunehmen, die unverschuldet in Not geraten sind und ihr Zuhause zurücklassen mussten. Auch und gerade dort, wo der Staat nicht direkt einspringt. Die Gefahr besteht nun wieder, dass sich einige bis an ihre Grenzen aufopfern und dass die privaten zu dauerhaften Lösungen werden. Wer sagt, 2015 dürfe sich nicht wiederholen, kann eigentlich nur meinen, in dieser Krise darf es nicht erneut ein politisches Versagen geben.
Mitmenschlichkeit und Solidarität
Es wurde bereits viel zu dem Rassismus, der sich an den Grenzen zur Europäischen Union und in manchen Medien breitmacht, geschrieben, über die „weißen, christlichen“ Flüchtlinge oder über einen Krieg der „zivilisierten Völker“. Es wäre falsch, zu behaupten, es gäbe ihn nicht.
Trotzdem: Es ist gut, zu sehen, dass so viele Menschen bereit sind, zu helfen. Die eigene Wut in Handlungsfähigkeit zu übersetzen, mit Autos an die Grenzen zu fahren, um Flüchtende abzuholen, Kleidung zu spenden, Übernachtungsmöglichkeiten anzubieten. Keine Arbeit der Mitmenschlichkeit ist umsonst. Es hat etwas sehr Rationales und Beruhigendes, ganz praktisch zu helfen.
Es lässt sich leicht darüber witzeln, dass aus den 80 Millionen Fußballtrainern nun alle Militärstrategen geworden sind. Und tatsächlich: Das Ungeheuerliche zu verstehen bedeutet für einige zunächst einmal, es rational zu erfassen, Informationen aufzusaugen und sich einen Reim darauf zu machen. Daran ist nichts verwerflich. Aber am Ende muss es darum gehen, aus einer Vielzahl an Einzelmeinungen zu einer politischen Mobilisierung zu kommen, die sich gegen diesen Krieg auflehnt. Die zahlreichen Demonstrationen und die Hilfsbereitschaft sind da ein guter Anfang.
In einer vereinzelten Gesellschaft, in der jede und jeder auf sich selbst zurückgeworfen ist, ist es vielleicht ein Stück weit sogar nachvollziehbar, wenn sich manche dem Rausch der Zerstörung hingeben, um noch irgendeine Handlungsfähigkeit zu spüren. Doch Sinn steckt in der Mitmenschlichkeit und in der Solidarität. Die Wut muss sich gegen die richten, die den Krieg befeuern, nicht gegen jene, die unter ihm leiden.
Kommentare 25
Die Wut muß sich gegen die Regierung richten, die ein beispielloses Aufrüstungprogramm in Hurra-Manier angekündigt hat!
Die Wut muß sich gegen die richten, die diesen Krieg erst ermöglicht haben.
Die Wut muß sich gegen die richten, die mit Waffenlieferungen diesen sinnlosen Krieg unnötig verlängern wollen!
Die Wut muß sich gegen die richten, die mit der Lieferung von Kampfjets an die Ukraine diesen Krieg eskalieren wollen!
Die Wut muß sich gegen die richten, die einen beispiellosen Wirtschaftskrieg vom Zaum gebrochen hat, den das deutsche Volk mit Sozialkürzungen, Rentenkürzungen, weiteren Sozialabbau und Inflation bezahlen soll!
Der Hauptfeind steht im eigenen Land!
Krankenhäuser statt Kanonen!
Hoffnung wird überschätzt. Genau wie die Beweiskraft von Photos, auf denen keinerlei beweismächtige Details erkennbar sind.
Erstmls ehr enttäuscht vom Freitag bezüglich der heutigen Beiträge zur Ukraine. Verstand haben eigentlich, wie in meiner Tageszeitung, nur die Leser. Dieses allfällige Eindreschen auf Putin, die tägliche heuchlerische Tränndrüsedrückerei, gehen komplett am Thema vorbei. Ein Leser meiner Tageszeitung schrieb unlängst "Wann wacht Europa endlich auf und erkennt wer sein wahrer Feind ist".
Dem ist nichts hinzuzufügen.
Helmut Hanel
Und wenn die Zahl der Feindbilder irgendwann gegen unendlich geht, ist der Frieden nicht mehr fern.
Krieg befeuern? Da denke ich auch an unsere Medienlandschaft und die Leute, die man zu Wort kommen lässt! Das ist kein Sprachgebrauch mehr sondern “Frontberichterstattung“!
"macht aus jedem und jeder eine Mitgefangene von Putins Wahnsinn und den Interessen einer kleinen Oberschicht."
Die gesamte Menschheit ist eine Mitgefangene des kapitalistischen Wahnsinns und der Interessen einer kleinen Oberschicht.
Von der Chefredakteurin eines sozialistischen Magazins ( falls es sich um eine andere Ines Schwerdner handelt, ist dies natürlich hinfällig ) hätte ich etwas mehr Weitsicht erwartet und finde die Aussage "zu einer politischen Mobilisierung zu kommen, die sich gegen diesen Krieg auflehnt." einfach nur enttäuschend. Was ist mit all den anderen Kriegen und bewaffneten Konflikten auf der Welt. Es wäre der Menschheit schon sehr viel geholfen, wenn sich die Wut der Menschen gegen die richten, die diesen Kriege befeuern und von ihnen profitieren, in ihren eignen Ländern richtet.
Der Menschheit läuft die Zeit davon, das Ende der Strasse ist schon in Sicht ( 2040 laut aktuellem IPCC-Bericht und Club of Rome LtG, welche letzt Woche leider fast untergingen). Jeder der sich jetzt nicht für umfassende weltweite Verhandlungen für Abrüstung, Waffenkontrolle, Sichheitsgarantien und Interessenausgleich einsetzt, ist kein Freund der Menschheit. Die gigantische Ressourcenverschwendung des Rüstungswahnsinn, der sich aus der Kokkurenz verschiedener kapitalistischer Blöcke ergibt, ist anderenfalls der Mühlstein, der die gesamte Menschheit mit in den Abgrund zieht.
d a s b r i n g t S i e h i n t e r g i t t e r !
das läßt sich wilhelm zwo nicht bieten !
ach so... der und sein system sind seit über hundert jahren passé...
also dann...
helmut, Sie haben mut !
aber am durchblick haperts......
Im American Sports würde man sagen: "Jacobin" ist eine Art Farm Team der Taz. Wer sich dort (Erkelenzdamm, auch Kreuzberg, etwas SO36er) bewährt, darf auf Anschlussverwendung in der Rudi-Dutschke-Straße hoffen. Und von dort haben viele ja schließlich auch geräuschlos den Transfer in Richtung Springer-Verlag absolviert - man will ja irgendwann auch mal vom Zweiturlaub aus DomRep erzählen...
"Die meisten Menschen in Russland wollen diesen Krieg nicht..."
Woher nehmen Sie diese Überzeugung, Frau Schwerdtner? Ich bin mir da weniger sicher und glaube auch nicht, dass es nur die Propaganda und die Repressionen sind, die zu den angeblich 70% Zustimmung in der russischen Bevölkerung führen. Alles auf die russische Führungsriege zu schieben, ist mir zu simpel.
Es wäre wohl an der Zeit, sowohl über hundert Jahre russischer Gewaltgeschichte aufzuarbeiten als auch die Tiefenpsychologie einer im Niedergang befindlichen ehemaligen Weltmacht zu erkunden. "Make America great again!" hat schließlich auch gezogen.
"Hoffnung wird überschätzt."
Hoffnung (Karotte vor dem Esel) - aber auch die Angst und andere Emotionen sind zum Spielball der Mächtigen geworden. Da hilft nur Abschalten!
Abgesehen von den russischen Kohlenwasserstoffen haben auch die Menschen der Ukraine ihren Part im kapitalistischen Westen zu spielen. Mit der westlichen Solidarität und Mitmenschlichkeit ist es schon in Friedenszeiten nicht weit her.
Bisher waren ukrainischen Männer (jedenfalls aus deutscher Sicht) LKW-Fahrer oder Arbeiter, die in Polen diejenigen ersetzen, die als Polen in Deutschland arbeiten (noch viel billiger natürlich).
Frauen waren Eizellenspenderin, Leihmutter oder sonstige Prostituierte. Die Ukraine war das größte Reservoir käuflichen Genmaterials für blaue Augen und blonde Haare. Durch den Krieg müssen jetzt mal die Männer den Arsch hinhalten.
Worüber klagt der deutsche Unternehmer dieser Tage? Fehlende Fahrer und stillstehende Auto-Bänder wegen fehlender Kabelbäume. Kabelbäume wurden immer schon von Frauen gemacht, entweder in Heimarbeit oder in wohnortnahen Manufakturbetrieben.
Demnächst wird es auch noch mit dem Weizen knapp weil beide Länder in den letzten 30 Jahren zu bedeutenden Weizenproduzenten geworden sind. Aber keine Angst, sagt die Wirtschaftspresse, diese Knappheit wird nur die 3. Welt ernsthaft betreffen.
Die Einbindung Russlands in Europa ist gescheitert.
Bald braucht Europa nichts mehr von Putin Russland und Putin Russland nichts mehr von Europa. Das ist gut und das Beste für alle Beteiligten.
Die Wut muss sich gegen die widerspenstigen Ukrainer richten, die das archaische Prinzip, der stärkere setzt sich durch, missachten und sich der Heimholung ins Russische Putinreich widersetzen. Das kann LaPaionara direkt den "einreisenden" Ukrainerinnen am Hauptbahnhof übermitteln, denn wie Lapassionara festgestellt hat: Der Feind steht bereits im eigenen Land. Die Putinrussen mit ihren Panzern in der Ukraine meint LaPassionara bestimmt nicht.
<<Krankenhäuser statt Kanonen!>>
Krankenhäuser sind in der Ukraine gerade recht schutzlos und nicht geschützt vor russischen Bomben, wie die Bilder zeigen. Da hält sich ihre Wut in Grenzen?
Es ist gut, daß viele FC-Kommentatoren klüger sind als manche Freitagredakteure. Der Artikel ist halbrichtig, indem er Abscheu vor dem Krieg signalisiert. Aber halbfalsch, weil er die andere Seite der Medaille übersieht. Es müßte doch auffallen, daß unsere lieben Mitbürger auf einmal moralische Engel der Willkommenskultur werden, nämlich wenn „unsere“ Seite Opfer zu beklagen hat. Und nicht nur das, es wird auch „Revanche“, „Krieg“ geschrien. Natürlich, weil wir die Guten sind, die dürfen Krieg führen. Das selektive Friedensgeschrei ist Kriegsgeschrei.
Die Antwort müßte lauten: kein Krieg, keine Unterstützung des Krieges, nicht: nicht diesen Krieg. Sofortiges Beenden des Krieges, nicht Aufrüsten, bis man siegen kann. Wir müssen den Opfern des/aller Kriege helfen, aber nicht, wenn sie nicht zur Beendigung des Krieges bereit sind, sondern unsere Hilfe im Krieg verlangen.
Das heißt selbstverständlich nicht, daß man Russland/Putin einen Sieg schenkt. Man müßte ihm einen annehmbaren Kompromiß abtrotzen.
Aber darum geht es dem Mainstream nicht. Er will keinen Frieden, sondern Sieg. Ich weiß nicht, ob Putin ein anderer wäre, wenn er es mit einem friedlichen Westen zu tun hätte. Mit dem kriegerischen Westen ist er jedenfalls zu einem finsteren Krieger geworden, hält uns einen Spiegel vor.
Jetzt müssten sie sich aber schon entscheiden "sofortiges Beenden des Krieges" hieße im Moment sofortige Kapitulation der Ukraine. Das kann man fordern, dann sollte man es aber auch so schreiben. Das Ergebnis davon wäre dann aber nicht ein "annehmbarer abgetrotzter Kompromiß", sondern die Durchsetzung von Putins Maximalforderungen und die Erkenntnis, dass sich Angriffskriege lohnen.Dieses ganze Forum ist voll von Leuten die schreiben, der Krieg müsse sofort beendet werden und kein Wort darüber verlieren, wie dieser Wunsch den Wirklichkeit werden soll.
Ich stimme ihnen vollkommen zu, den Putin von heute hat der Westen erschaffen. Seit fast 30 Jahren warnte ein Teil des aussenpolitischen Establishments der USA vor der NATO-Erweiterung ein lange Liste findet sich hier https://jacobinmag.com/2022/03/russia-ukraine-war-invasion-nato-expansion-criticism
Ihre Argumente waren z.B.
strengthen the nondemocratic opposition, undercut those who favor reform and cooperation with the West,
convincing most Russians that the United States and the West are attempting to isolate, encircle, and subordinate them.
inflame the nationalistic, anti-Western and militaristic tendencies in Russian opinion,” “have an adverse effect on the development of Russian democracy
Und selbstverständlich geht es dem Mainstream nicht um Frieden, sonst würden Sie nicht Zivilisten die Molotovcocktails bauen und sich so zu Kombatanten machen, heroisieren, um noch mehr junge Menschen zum Kanonenfutter in diesem Krieg zu machen und urbane Gebiete in Schlachtfelder zu verwandeln, mit all den schrecklichen Folgen.
Wie wäre es stattdessen das völkerrechtliche Konzept der "offenen Stadt" wieder aufzugreifen, welches in der Geschichte viele Städte, auch meine Geburtsstadt Halle (Saale), vor der Zerstörung gerettet hat.
Ein informativer Artikel findet sich hier:
https://www.heise.de/tp/features/So-koennen-wir-die-Staedte-der-Ukraine-vor-dem-Krieg-bewahren-6544805.html?seite=all
Das Konzept der "unverteidigten Orte" ist aus dem humanitären Völkerrecht nicht getilgt worden. Es ist vergessen worden. Was spricht dagegen, es jetzt wieder hervorzuholen? Die Vereinbarung eines Waffenstillstandes ist ungewiss und mag noch lange auf sich warten lassen.
Die Opfer und das Leiden, Flucht oder Tod sind das Einzige, was die Menschen in den belagerten Städten mit Sicherheit erreichen werden. Sie haben faktisch nur die Wahl zwischen einer russischen Besatzung in einer halbwegs noch intakten oder weitgehend zerstörten Stadt.
In der Kriegslogik mag die Übergabe der "offenen Stadt" als Feigheit vor dem Feind gelten, in der Friedenslogik ist es die Klugheit vor einem Gegner, mit dem man sich in einer verträglichen Form auch nach dem Krieg arrangieren muss – um der Menschen willen.
zum Schluss noch ein Bonmont von einem guten alten Bekannten:
https://www.deutschlandfunk.de/michail-gorbatschow-im-jahr-2009-die-deutsche-presse-ist-100.html
Wir müssen uns dafür einsetzen, dass Europa beginnt, Russland zu verstehen. Das verhindern übrigens Sie und Ihre Kollegen. Die deutsche Presse ist die bösartigste überhaupt.
Ja, das meine ich mit ziviler Selbstverteidigung. Wenn die funktioniert, und das ist eine Frage der mentalen Einstellung, dann ruiniert sie jedes Besatzungsregime. Man muß allerdings konstatieren, daß wir zu solcher zivilen Selbstverteidigung nicht in der Lage sind, bei uns wird, wenn nicht mit Militär, alles mit Geld oder Geldentzug geregelt statt mit Vernunft. Vielleicht klappt es ja gegen Russland. Aber eine solche Welt ist nicht wert, daß man sie verteidigt.
Extra für Sie, weil Sie die Diskussion hier wohl nicht so gut kennen.
Nein, sofortiges Beenden des Krieges heißt sofortiger Waffenstillstand und Verhandlungen über eine für die Ukraine akzeptable Form der Neutralität. Die Anerkennung der Krimannexion wäre keine Kapitulation, weil die fait accompli, nicht mehr verhandelbar ist. Sie und eine gewisse Autonomie der abtrünnigen Gebiete müßten anerkannt werden, schwierig dürfte es werden, Russland auf die ursprüngliche Demarkationslinie zurückzukomplimentieren, sollte aber erfolgen, damit nicht die Invasion belohnt wird. Neutralität heißt bündnispolitische, dh Nichtmitgliedschaft in der Nato, oder, das hatte ich auch schon einmal erwähnt, es könnte auch Natomitgliedschaft sein bei Entmilitarisierung der Ukraine und Verzicht auf Natomilitärstützpunkte, Abschußbasen in der Ukraine, etc. Mit der Zurücknahme der Wirtschaftssanktionen dürften alle Hindernisse für einen Frieden mit Putin ausgeräumt sein. Wir mögen Putin für einen Schurken halten, wir sollten ihn aber für so rational halten, daß er ein solches Angebot nicht ausschlagen kann.
Hier wird immer wieder unterstellt, daß Putin mindestens Russland in den Grenzen der SU wiederherstellen will. Das tut er mit seiner Neutralitätsforderung nicht. Gesagt hat er, daß die Natomitgliedschaft für ihn ein Kriegsgrund ist. Ist die Verweigerung der Natomitgliedschaft auch ein Kriegsgrund für Sie? Dann gibt es keinen Kompromiß, dann stehen Sie für den Krieg, dann sollten Sie das offen bekennen.
Viele Dank für ihre ausführlich Antwort, die mich dennoch etwas ratlos zurücklässt. Das Hauptproblem für die Forderungen, die sie hier stellen, ist doch Russland. Wer ist denn gegen einen Waffenstillstand? Die Ukraine wohl kaum. Sie fordern hier eine Rückkehr zum status quo ante, während Lawrow in der Türkei bestreitet, dass die Ukraine überhaupt angegriffen wird. Putin ist über die Neutralitätsforderung weit hinausgegangen und hat eine entmilitarisierte und entnazifizierte Ukraine versprochen. Er wird sich auf ihre Forderungen nicht einlassen, weil er dann nichts hat, was er zu Hause vorweisen kann (außer ein paar Tausend Zinksärgen).
Das Dilemma, um das sich alle mit simplen Forderungen wie „Krieg sofort beenden“ herumdrücken ist doch das: Putin braucht mehr als er zu Beginn des Krieges hatte. Das wird ihm die Ukraine wohl nicht geben, solange sie nicht militärisch besiegt wurde. Die meisten hier im Forum scheinen genau darauf zu hoffen, weswegen sie auch so erbittert gegen Waffenlieferungen sind. Dann sollte man aber auch so ehrlich sein zu schreiben, "ich hoffe, dass die Ukraine bald unterworfen wird, damit dann der Krieg endlich vorbei ist."
Ich habe gerade bemerkt, dass ich ihre Frage nicht beantwortet habe. Wenn Russland mit der Ukraine aushandelt, dass die Ukraine nicht Mitglied der NATO wird, dann ist das von allen Beteiligten zu akzeptieren. Dann sollte Russland aber wohl auch etwas anzubieten haben, was die berechtigten Sicherheitsinteressen der Ukraine bedient. Der Grund dafür, dass jeder Staat in Osteuropa (von Belarus abgesehen) so schnell wie möglich in die NATO will hat ja einen Namen: Russland.
Woher wollen Sie wissen, dass Europa nichts mehr von Russland will (egal wie der Präsident heißt)? Das Ultimatum der EU zur EU-Assoziierung der Ukraine 2013 machte doch klar, dass EUropa die Ukraine will (obwohl die Ukrainer damals sich damals mit Janukowitsch für eine pro-russische Perspektive entschieden hatten) - da war Brüssel scheißegal, dass das Land damit gespalten wird. Der Landhunger ist eben gegenseitig, auch wenn wir heute - absichtsvoll - nur vom Landhunger des 'Reichs des Bösen' hören. Reagan'scher gehts kaum noch.
In der Ukraine, dem Heldenland Ihres Freien Westens, wäre LaPassionaria damit in der Tat hinter Gittern - Pazifisten werden im Moment in der Ukraine von Behörden und 'Milizen' eingesammelt ... Das System Willem Zwo ist eben nicht deswegen passe, weil es auf dem happy Island BRD nicht mehr praktiziert wird. Der Westen praktiziert es weiter, bloß nur nicht in seinem Zentrum, sondern in den Randgebieten, die er für die Aufrechterhaltung seiner 'regelbasierten Ordnung' braucht.
die west-krake umklammert die erde. bis auf ein tapferes dorf.
dort sorgt der druide putinix für zauber-trank aus dem staats-tv.