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Kolumne Sommerzeit - Reisezeit. Bevor wir, populus simplizissiumus, in die Flieger drängeln, nach Mallorca, Teneriffa, Rügen-Strand, sind amerikanische ...

Sommerzeit - Reisezeit. Bevor wir, populus simplizissiumus, in die Flieger drängeln, nach Mallorca, Teneriffa, Rügen-Strand, sind amerikanische Präsidenten und norwegische Adelshäuser dran: Mister Carter erfüllt sich einen Jugendtraum und büchst nach Kuba aus, Busch junior liest im zarten Alter von 55 Jahren Dostojewski, um sich auf seinen Kreml-Trip vorzubereiten, Kronprinz Haakon schwebt trotz Sonnenbrand nach BRD, nur seine kürzlich angetraute Mette-Marit muss, von der Sonne empfindlicher und zudem am Sehorgan getroffen, zuhause bleiben.
So ist es eben, die einen sollen reisen, die anderen können nicht. Was uns zu der Frage bringt, warum George Dabbeljuh einreisen, Klaus Dabbeljuh aber nicht ausreisen darf wenn George einreist? Viel lieber wär´ er zu der Party mit den Kängurus gefahren, statt brav im Spalier zu stehen. So ein kleiner popeliger Berlin-Bürgermeister, hat er sich gedacht, fällt nun wirklich nicht ins Gewicht. Ja aber hallo! So geht das nicht! Hausarrest fürs muffig-müde Beuteltier.
Und was jetzt kommt, wir ahnen schon, ist Wowis Rache, die ist halbwegs schrecklich. Wenn er nicht weg darf, sollen Heidi Knake-Dabbeljuh und ihre Genossen Senatoren auch nicht hin zum Trommeln für den Frieden. So. Das ist doch einzusehen. Zwar ziert die Heidi sich noch kindlich, die roten Kollegen aber, völlig cool, trifft die Verordnung überhaupt nicht, ooch, hatten eh was anderes vor, Termine, Termine, Sonnenbrand. Alles in Butter also. Hakoon bleibt auch nicht bis zur Demo, nach Pfingsten wird es regnen, weil im Himmel kein Kabinettszwang herrscht, und wir vom populo sollen auch nicht mit den U-Bahnen 2 und 6 oder gar per Rad und Pedes nach Mitte pilgern. Wenn der große Terminator auf Reisen geht, bleiben alle anderen zu Hause und lesen Dostojewski. Sommerzeit - Reisezeit. Ruhig ist es in der Stadt.

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