Ultimo

Kolumne Das war jetzt auch Conny Piep unheimlich. Die kann nun wirklich ein taffes Lieschen sein und ein Weichei so in die Pfanne hauen, dass ein Höppner ...


Das war jetzt auch Conny Piep unheimlich. Die kann nun wirklich ein taffes Lieschen sein und ein Weichei so in die Pfanne hauen, dass ein Höppner vor Wonne und Unterhitze zerfließt. Conny P. ist schließlich nicht die Mutter Teresa vom FDP-Batikzirkel und nicht die Pflegetochter von Frau Hildegard Hamm. Aber was sich der Jürgen W. da erlaubt. Baut sich vor dem Bundesgesundheitsministerium auf, in das Conny nun schon seit Wochen unterwegs ist und längst da wäre, müsste sie unterwegs nicht immer Siegerdaumen zeigen und Frauchen machen, weil eine MDR-Kamera daherkommt. Und jetzt will der Jürgen W. Volkskommissar für Volksgesundheit und Körperertüchtigung werden.
Gott sei´s gedankt, hat der Parteivorsitzende Guido Mobil, die tragische Spaßnudel, durch sein Historisches Dekret über den Himmlischen Frieden in der FDP wenigstens klargestellt, dass bei der anmutigen Balgerei zwischen Neoliberalismus und Postfaschismus über den besten Weg nach oben vorerst die Neos mit einer Stiefellänge vorn liegen. Aber das sei höchstens eine Vorentscheidung, heißt es. Wer seiner Partei schlechten Umgang mit der Geschichte vorwerfe, der sollte gefälligst seine eigenen Kellerleichen abkehren. Das ist übrigens kein schlechtes Deutsch, sondern der FDP angemessen. Denn die Partei ist nun wirklich alles andere als normal. Wenn sie in Sachsen-Anhalt 13,3 Prozent einfährt, dann fehlen eben nur noch 0,1 Prozent bis 18,0. Bei allen anderen wären es 4,7. Aber die FDP ist mit den 13,3 eigentlich schon klar über 18. Wer das bestreitet, der kann eben nicht rechnen. Das hat nichts mit Arithmetik zu tun, sondern mit gesundem Menschenverstand. So einfach ist das, aber für die schlichten Wahrheiten ist dieses Volk eben (noch) nicht reif.
Jedenfalls gab es, als Guido Mobil sein Dekret absonderte, in allen Etagen des FDP-Vorstandes aus Anlass des freudigen Ereignisses erst mal eine Runde Pinkell trocken. Deutschland einig Schnatterland kann wieder in Ruhe austrinken. Jürgen W. auch. Man sah ihn ja zuletzt auffallend oft mit schäumendem Bierglas und geschäumtem Blick von Interview zu Interview eilen. Der Mann kann sich wirklich hinter jedem Knallerbsenstrauch verstecken und überfallartig vorpreschen, wenn eine Kamera oder ein Mikrofon vorbeikommt oder nur eins von beiden. Da sind Absprünge möglich, dass sich Heuschrecken nur wünschen können, endlich in der FDP aufgenommen zu werden.

Nur für kurze Zeit!

12 Monate lesen, nur 9 bezahlen

Freitag-Abo mit dem neuen Roman von Jakob Augstein Jetzt Ihr handsigniertes Exemplar sichern

Print

Erhalten Sie die Printausgabe zum rabattierten Preis inkl. dem Roman „Die Farbe des Feuers“.

Zur Print-Aktion

Digital

Lesen Sie den digitalen Freitag zum Vorteilspreis und entdecken Sie „Die Farbe des Feuers“.

Zur Digital-Aktion

Dieser Artikel ist für Sie kostenlos. Unabhängiger und kritischer Journalismus braucht aber Unterstützung. Wir freuen uns daher, wenn Sie den Freitag abonnieren und dabei mithelfen, eine vielfältige Medienlandschaft zu erhalten. Dafür bedanken wir uns schon jetzt bei Ihnen!

Jetzt kostenlos testen

Was ist Ihre Meinung?
Diskutieren Sie mit.

Kommentare einblenden