Von der DDR lernen, heißt siegen lernen. Das weiß man auch im bundesdeutschen Finanzministerium. Deshalb führt man derzeit die Steuer-ID ein - eine Neuauflage der ostdeutschen Personenkennzahl (PKZ), die erst 20 Jahre nach dem Tod erlischt. Eine virtuelle Fußfessel, die jeder von der Wiege bis in den Sarg hinein mit sich trägt. Glasnost à la Peer Steinbrück. Ob einst bei der NVA, der Stasi, dem Taubenzüchterverein oder dem beliebten Telelotto, ob heute beim Steuerbescheid, der Telefonrechnung, an der Abendkasse eines Kabaretts oder im Krematorium, jeder ist kenntlich, auffindbar, durchschaubar und im engeren Sinne erst ein Mensch. Wer flieht, wird erschossen. Übrigens: eine tolle Investition in die Zukunft! Wenn es dermaleinst mit der BRD zu Ende geht, wenn man über sie nur noch in staubigen Akten lesen wird, erst dann werden sich die Vorteile der neuen PKZ in vollem Umfang zeigen. Im dann gültigen BND-Unterlagen-Gesetz wird die Einsichtnahme in die (nicht rechtzeitig vernichteten) Akten Zumwinkel, Kurnaz, Kohl, Schäuble etc. geregelt sein. Zum Ausgraben beteiligter Personen wird die Steuer-ID als "Findmittel" wertvolle Hilfe leisten. Frau Birthler freut sich schon.
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