Fand man die Opfer von Trickbetrügern bisher meist unter saarländischen Rentnern und sächsischen Erwerbslosen, haben es Nepper und Schlepper inzwischen immer öfter auf eine andere Gruppe von Benachteiligten abgesehen: Politiker. So soll sich zum Beispiel eine rumänisch-ägyptisch-griechische Blondine als angebliche Tochter der Werbeikone Michail Gorbatschow in die monegassische Fürstenszene eingeschlichen haben. Schlimmer noch hat es die zeitweise von dem Politikerdarsteller Kurt Beck gefoppte Sozialdemokratie erwischt: Ein Rad-Stuntman namens Rudolf Scharping hat unter dem Vorwand, selbst einmal SPD-Chef gewesen zu sein, versucht, per Brief die Abstrafung des Energielobbyisten Wolfgang Clement zu verhindern. Dieser wiederum bemüht sich gar nicht erst weiter, den Eindruck zu erwecken, es handele sich bei ihm um einen Sozialdemokraten. Unklar ist, warum das Schreiben sich mit der Frage des Exorzismus beschäftigt: Die Katholische Kirche wird derzeit nicht von Franz Müntefering geführt, auch wenn der schon einmal bekannt hat, das Amt des Papstes gern ausüben zu wollen. Eine ausnahmsweise unbeabsichtigte Verwechslung? Eduard Zimmermann, übernehmen Sie!
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