Mein allerliebstes Tagebuch, das vertraue ich wirklich nur dir an. In Brüssel hat der Sarkotzi wieder an mir rumgeküsst, dass meine Gefühle mit mir Gassi gehen wollten. Bin nun wirklich keine frigide Nudel, aber dieser wurstige Umgang mit meiner kalten Schulter, das lässt noch mal unsere deutsch-französische Vernunftehe scheitern. Habe Sarkotzi bisher immer bewundert, der hält Reden, da fehlt keine einzige Phrase. Von dem kann ich mir echt eine Scheibe abschneiden, kann´s aber auch schon ganz gut.
Auf dem Gipfel habe ich mir den Mund fusselig geredet, das EU-Schiff hat total Schlagseite, wir können das nur wieder aufrichten, wenn wir alle auf einer Seite stehen. Aber so ist das in der Politik, mal verliert man, und mal gewinnen die anderen. Ach, noch was, liebes Tagebuch: Der Frauenchor, die Dumpfbackener Dompfeifen, hat mir ein feines Weihnachtslied gedichtet. Haben sie mir geschickt, weil ich mit Ganzkörpereinsatz die Krise blocke, das geht so: "Wir lieben Dich, du holde Herzensfrau, wie der Veilchen Himmelblau. Auf dass kein Bösewicht dein Seelchen bricht, es nähme uns der Hoffnung Funzellicht." Habe ich schon in mein Poesiealbum geklebt. Machs gut, liebes Tagebuch, Deine Angela
Was ist Ihre Meinung?
Kommentare einblendenDiskutieren Sie mit.