Umweltschützer gehören nicht aufs diplomatische Parkett

Umweltpolitik Hermann Scheer über die Frage, warum die Ökologiebewegung nur verlieren kann, wenn sie Einzelinteressen bedient, sich zu stark an Regierungen bindet oder auf Umweltgipfel vertraut
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Unter Senkern - so könnte man den eben in Bonn eröffneten Weltklimagipfel in Bonn beschreiben. Nachdem sich die USA vom Kyoto-Protokoll verabschiedet haben, liegt es in den nächsten zwei Wochen an Japan, nicht zum endgültigen "Totengräber" (Jürgen Trittin) zu werden. Der Klimaschutz ist inzwischen zu einem Spekulationsobjekt für Emissionshändler geworden, und es stellt sich die Frage, welchen Rolle dabei die Umweltorganisationen spielen sollen, die in einer Vielzahl nach Bonn gereist sind - und über Sinn und Zukunft einer institutionalisierten Umweltbewegung nachzudenken.

FREITAG: "Die Umweltbewegung ist tot, lang lebe die Spaßgesellschaft". Wie finden Sie diesen Satz, Herr Scheer?

Hermann Scheer: Das allgemeine Verständnis von "Bewegun