UN-Artenschutzkonferenz COP 15: Was die Arten nicht schützt

Meinung Rettet die Artenvielfalt! Ja, klar. Aber nicht alles, was Naturschutz heißt, weist in die richtige Richtung, schreibt Carola Rackete. Manches ist sogar gefährlich
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 49/2022
UN-Artenschutzkonferenz COP 15: Was die Arten nicht schützt

Abbildungen[M]: Biodiversity Heritage Library/Flickr

Der Flora und Fauna droht durch rasant steigenden Konsum und Industrie das sechste Massensterben der Arten. Seit 1970 sind weltweit die Wildtierbestände um etwa 70 Prozent gesunken. Wir Menschen sind aber abhängig vom Lebensnetz der Natur, aus dem wir Nahrung, Baumaterial, Kleidung und auch Lebensfreude beziehen. Auf der Internationalen Naturschutzkonferenz in Montreal sollen nun – nachdem die Aichi-Ziele der letzten Dekade gescheitert sind – weitreichende, aber wieder unverbindliche Zehn-Jahres-Ziele gegen das Artensterben beschlossen werden. Das Aushängeschild der Konferenz liegt im Ziel, 30 Prozent der Erdoberfläche bis 2030 unter Naturschutz zu stellen. Doch was gut klingt, ist problematisch: Das fördert Landraub an Indigenen Menschen und lenkt von