Unbedingt einmal Sieger sein

Mit der Waffe in die Schule Wenn Jugendliche an den Ort ihrer Niederlage zurückkehren
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Jugendgewalt wird in der Öffentlichkeit immer dann Thema, wenn Schüler zur Waffe greifen und gegen Mitschüler oder Lehrer vorgehen wie beim Amoklauf in Erfurt 2002 und nun in Emsdetten. Medial wird dann Betroffenheit über die "unfassbare" Tat bekundet, "Killerspielen" die Verantwortung zugeschoben und die Schuldfrage gewälzt. Nur selten geht es dabei um die Frage nach den institutionellen und individuellen Ursachen.

Jugendstudien haben erkannt, dass Gewalt nicht sinnlos ist. Sie hat ein Motiv, das strukturell in unserer Gesellschaft angelegt ist. Gerade die Identifikation mit den Zielvorgaben und Werten der herrschenden Leistungs- und Erfolgskultur "kann abweichendes Verhalten in dem Maße erzeugen, in dem der wertgeschätzte Erfolg nicht auf konforme Weise,