Und de Gaulle rotiert im Grab

Frankreich Die Präsidentschaftswahlen rücken näher und die Konservativen müssen sich neu ausrichten. Auf der Suche nach Kandidaten für das Amt haben die Republikaner die Mauer zwischen rechts und rechtsextrem eingerissen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 50/2021

Nach außen zeigte sich die französische Rechte schon immer als hartleibige Kumpanei der Macht. Im Inneren konnte ein allgemeines Hauen und Stechen unter Konkurrenten vorherrschen. Entlang alter Bruchlinien arbeiteten Spaltpilze zwischen altehrwürdigen Gaullisten einerseits und alerten Cleverles, den klassischen Opportunisten, andererseits. In der zweiten Gruppe befanden sich manche, die ideologisch sogar der bürgerlich-autoritären Strömung der Petainisten entstammten. In vergangenen Zeiten war man zwar nicht zimperlich, was reaktionäre Politiker betraf – man denke an Präsidenten wie George Pompidou oder Jacques Chirac. Seit Nicolas Sarkozy (Staatschef 2007 bis 2012) jedoch wurden Geister gerufen, die sich nunmehr fett inmitten des ehemals gaull