Und Fred besetzt schon mal den Platz auf der Bank

Draussen sein Im Soldiner Kiez hat man viel Zeit.Wo weder Arbeit noch Kneipe das öffentliche Leben bestimmen, gelten andere Regeln
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Soldiner Kiez ist ein Name, der klingt, als würden seine Bewohner ihn gerade so hinspucken, allfeierabendlich bei einer "Molle" in einer Eckkneipe, wo die Tresendame "Atze" und "icke" sagt. Der "Kiez" ist der Ort in der Stadt, in dem man sich kennt. Seine Grenzen legen nicht die Behörden fest, sondern die Bewohner selbst. Es bedarf keiner Absprache und keiner Eintragung im Flächennutzungsplan, sie sind eine Selbstverständlichkeit. "Selbstverständlich" kommt von sich-selbst-verstehen. Im "Kiez" können sich die Bewohner auf etwas Grundsätzliches verständigen. Darauf, dass dies ihr Ort ist. So könnte es sein.

Wer Lokalhistorie schreibt, beginnt die Geschichte des Soldiner Kiezes stets im Jahr 1782 und kommt auf zwölf Bauern zu sprechen, die Fri