Und wieder: Bilder vom Krieg

ZWISCHEN »NORMALITÄT« UND VORAUSEILENDER ENTSCHULDIGUNG Die Kriegsberichterstattung im deutschen Fernsehen sitzt in der Bilderfalle
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Seit dem Vietnamkrieg und seiner medialen Nachbereitung ist es ein Allgemeinplatz: Jeder Krieg ist auch ein Krieg der Bilder. Daß die USA, als Nation, als Gesellschaft, als Kultur das Eingreifen in Ex-Jugoslawien für notwendig empfand, obwohl es diesmal weder um eigene Sicherheit noch um Öl oder andere Ressourcen geht, erklärte der amerikanische Teilnehmer am sonntäglichen Presseclub im deutschen Fernsehen entwaffnend einfach: Man mußte auf die Bilder reagieren, die aus Europa in die amerikanischen Medien gelangten. Wenn also der Vietnam-Krieg der erste gewesen sein mag, der durch die Bilder beendet wurde, der Krieg gegen Saddam Hussein der erste, der vor allem für die Bilder geführt wurde, so mag der Krieg gegen Milosevic der erste sein, der durch B