Unendlich ernst

Posthum Mit 48 Jahren nahm Mark Fisher sich das Leben. „The Weird and the Eerie“ ist der letzte Blick des Kulturtheoretikers auf die Welt
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 06/2017
Über dir schwebt es, es bohrt sich brennend ein
Über dir schwebt es, es bohrt sich brennend ein

Montage: der Freitag; Material: Blickwinkel/Imago, Sambarnes/Alamy

In was für einer sonderbaren, spukhaften Welt bewegen wir uns? Was für eine Wirklichkeit ist das, die uns jeden Morgen den Boden wegzieht? Du lebst in dieser verstörten Welt. Eine kugelförmige Drohne verfolgt mich. Der Boden öffnet sich; uns schwindelt. Diesem Schwindel ging der Mitte Januar durch Freitod aus dem Leben geschiedene britische Kulturwissenschaftler Mark Fisher nach. Nach Capitalist Realism (2009) und Ghosts of My Life (2014) erscheint nun posthum The Weird and the Eerie, erst einmal nur auf Englisch.

Zusammengenommen bilden Fishers Texte einen Dreischritt in dem Versuch, dieser seiner Wirklichkeit irgendwie noch habhaft zu werden, sei es nur in versuchsweise angewendeten Begriffen, in neuen Begriffserfindungen und befremdlichen Begriffsfundstücken