Unendliche Langeweile

Posthum Vor fünf Jahren nahm sich David Foster Wallace das Leben. Nun erscheint sein letzter Roman aus dem Nachlass auf Deutsch
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 45/2013
David Foster Wallace, Neujahr 1997
David Foster Wallace, Neujahr 1997

steve liss/time life pictures/getty images

Mehr als zehn Jahre soll er an dem unvollendeten Manuskript gearbeitet haben, aber inwieweit die gut 600 Seiten wirklich dem entsprechen, was David Foster Wallace am Ende als dritten Roman vorschwebte, bleibt Spekulation. Nichtsdestotrotz ist Der bleiche König ein herausragendes Stück Literatur, in dem sich Foster Wallace noch einmal in die beiden Themen vertieft, die sein ganzes Werk durchziehen: die amerikanische Gegenwartsgeschichte und die Verlorenheit des
(post-)modernen Individuums.

Als Gegenstand seines nicht fertig gestellten Opus magnum hat sich Foster Wallace ausgerechnet den „Internal Revenue Service“ (IRS) vorgenommen, also die in Steuerstrafsachen ermittelnde und Bundessteuern erhebende Behörde der USA. Mit mehr als 100.000 Mitarbeitern ist sie eine d