„Unglaublich frisch“

Im Gespräch Vor 50 Jahren wollte das Jazzfest Berlin die Freiheit jenseits der Mauer vorführen. Wie hat der heutige Leiter, der Leipziger Bert Noglik, diese Zeit erlebt?
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 43/2014

Der Freitag: Herr Noglik, Sie sind in der DDR aufgewachsen und waren 16 Jahre alt, als die Berliner Jazztage 1964 starteten.

Bert Noglik: Ich habe das damals über das Radio mitbekommen. Jazz hat mich sehr früh fasziniert. Ich bin in Leipzig aufgewachsen, habe aber Westsender gehört und dort immer nach Jazzsendungen gesucht. Den Anstoß gab mein Cousin, der einige Jahre älter war und in Westberlin lebte. Er schwärmte von den großen Jazzkonzerten, die er zum Beispiel im Berliner Sportpalast besuchte. 1961 schenkte er mir ein Taschenbuch, das er doppelt hatte: Das Jazzbuch von Joachim-Ernst Berendt. Ich fand das hochinteressant.

Joachim-Ernst Berendt, der Gründer des Festivals, hat die Jazztage in der Mauerstadt als eine Art Schaufenster für die Freih