Unser Märchenwald

Uganda Wie europäische Holzkonzerne im Namen des Umweltschutzes Kleinbauern vertreiben
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 08/2016

Als Chairman Jam Atube William vor 20 Jahren aus seinem Dorf vertrieben wurde, glaubte er noch an die Versprechen seiner Regierung. Der hagere Gemeindevorsteher von Nakalanga lebt seither am Ufer des Viktoriasees im Südosten Ugandas. Über 500 Menschen wohnen hier in Holzbaracken und kleinen Lehmhütten. Dort, wo sie einst ihr Gemüse pflanzten und ihre Tiere grasen ließen, steht ein Kiefernwald in Reih und Glied, dessen Holz bald in alle Welt exportiert werden soll. „Die Menschen hier brauchen das Land zum Überleben, es sind arme Leute: Fischer, einige haben Hühner oder eine Kuh und bauen etwas Gemüse an“, sagt William. „Wir warten immer noch auf das Land, das uns die Regierung nach der Vertreibung versprach – vergebens.“