Das Rezept für unseren Food-Blog ist eigentlich ganz einfach: Wir lieben gutes Essen! Darunter verstehen wir vor allem frische Zutaten aus der Region, ausgewählt je nach Saison. Wir kochen jeden Tag, unsere Küche bleibt nur mit wenigen Ausnahmen kalt – dann, wenn wir bei Freunden eingeladen sind oder auswärts essen gehen. Zu unseren Lieblingsspeisen gehören Schmorgerichte wie etwa Kalbshaxe (Volker) und Fisch Grenobler Art, mit einer Sauce aus Butter, Zitrone, Petersilie und Kapern mit Kartoffelpüree (Robin). Wichtiger als aufwändige Rezepte ist an unserem Blog, die Idee, dass gutes Essen ein täglicher Bestandteil des Lebens sein kann. Deswegen finden sich hier auch Blaubeeren und Milch. Wir stehen schließlich auch mal zu spät auf oder kommen erschöpft nach Hause.
Für gewöhnlich kocht bei uns Volker, dessen Gerichte selbstverständlich gut aussehen – er ist gelernter Koch und arbeitet nun seit zehn Jahren als Foodstylist, das heißt, er inszeniert Essen für Fotostrecken oder Werbeaufnahmen. Die Gerichte auf den Fotos in unserem Blog sind aber keineswegs gestylt, sondern ganz normal zubereitet. Sie werden anschließend auch gegessen. Wir verwenden weder eine extra Beleuchtung noch sonstige, künstliche Styling-Tricks. Besonderes Augenmerk richten wir allerdings auf passendes Geschirr und Besteck. Das können Sachen vom Flohmarkt sein, Familienerbstücke oder auch Teller von KPM, Meißen oder Nymphenburg, die wir für eine Fotoproduktion benutzt haben. Wie beim Kochen selbst gilt beim Tischdecken nur eine Regel: Es kommt nicht auf den Preis der Zutaten an, sondern auf die Sorgfalt und Liebe, die man investiert.
"Deine Küche kann das auch"
Zunächst fotografierten wir nur ab und zu ein Gericht und posteten es auf Facebook – was mittlerweile ein richtiger Trend zu sein scheint, man sieht dort immer häufiger Essensbilder. Seit wir Anfang des Jahres mit unserem Blog begonnen haben, gehört das Fotografieren bei uns zum alltäglichen Kochen. Die kleine Kompaktkamera liegt immer in Griffweite, manchmal greifen wir auch zur großen, und am nächsten Tag stellen wir die Bilder online in der Absicht, dass andere daran teilhaben und sich inspirieren lassen. Unser Blog ruft ihnen im Grunde zu: „Deine Küche kann das auch!“ Der Markt für Kochbücher wächst, sie werden immer größer, opulenter, coffeetable-geeigneter, ebenso die Zahl der Kochshows im Fernsehen. Gleichzeitig sind immer mehr Menschen nicht einmal mehr in der Lage, ein Rührei zu machen, geschweige denn, eine frische Pasta-Sauce zuzubereiten – selbst für Pfannkuchen gibt es mittlerweile Fertigmischungen im Supermarkt zu kaufen. Natürlich ist es jedem selbst überlassen, wie schlecht (oder gut) er sich ernährt, und wir behaupten auch nicht, dass Kochen keine Arbeit macht. Aber was unser Blog hoffentlich vermittelt: Es lohnt sich.
Die Wertschätzung für frisch zubereitete Mahlzeiten scheint jedoch groß zu sein. Wir bekommen sehr gutes Feedback auf den Blog, der von Woche zu Woche mehr Leser findet. Dabei handelt es sich um sehr unterschiedliche Menschen, aber alle sagen mehr oder weniger dasselbe: Dass sie Hunger bekommen hätten, als sie unsere Bilder anschauten, und im Idealfall, dass sie sich im Anschluss etwas gekocht hätten.
Wir selbst lesen keine anderen Food-Blogs. Hunger haben wir meist ohnehin, und die meisten beschäftigen sich für unseren Geschmack zu sehr mit Muffins sowie Pasta mit Rucola und Pinienkernen. Dabei schwingt immer unterschwellig die Angst vor Kalorien mit, und die Zubereitung muss immer ganz schnell gehen. Für ganz schnelles Essen haben allerdings die Brüder Richard und Maurice McDonald bereits vor 70 Jahren das passende Ernährungskonzept entworfen.
Robin Kranz (32) und Volker Hobl (38) bloggen seit Anfang 2010 ihr täglich Brot, das sie als Fotografin und Foodstylist verdienen:
Kommentare 3
Wollt ihr nicht mal gemeinschaftlich mit FC Mitgliedern kochen?
Die Bilder eurer Köstlichkeiten (siehe Printausgabe) lassen einem ja das Wasser im Munde zusammen laufen. Wüsste gar nicht was als Erstes auf den Tisch muss.
Kochen ist ein wunderbares Hobby! Allerdings gehört zum Kochen nicht nur die Liebe für gutes Essen, sondern auch die Freude am Zubereiten und die Bereitschaft, sich Zeit zu nehmen. Denn, auch wenn man ein "schnelles Gericht" zaubert, ist Vorbereitung erforderlich. Planung, Einkaufen, Zubereiten, den Tisch decken, und nicht zuletzt ist die Küche wieder in Ordnung zu bringen. Dies alles macht natürlich mit einem weiteren Hobbykoch an der Seite mehr Spaß. Schon ein fantasievoll gedeckter Tisch sorgt für appetitliches Ambiente und stimmt auf gutes Essen ein. Die Mühe lohnt auf jeden Fall...und ich bin wieder richtig motiviert, mir mehr Zeit fürs Kochen zu nehmen und in meiner Küche mit Gemüse und Co. zu experimentieren...
Die Gerichte (abgebildet in dem Link The Daily Bred Diaries) sind mir als reinem autodikdaktischen Laienkoch mehrheitlich geläufig. Bei dem Teller mit 'TURBOT BONES' kam mir noch eine Variante in den Sinn, die ich im Norden von Thailand sah: Dort werden Fischgräten geröstet/gegrillt auf Tagesmärkten angeboten und erfreuen sich großer Beliebtheit (mir persönlich hat das nach Verkostung allerdings nicht so gefallen).
Bei 'FOIE GRAS' bin ich allerdings ziemlich mißmutig. Nicht wegen des Geschmacks, sondern aus Gründen der Erzeugung; das Stopfen/Nudeln von Gänsen und Enten betrachte ich als schaurige Mißhandlung.