Unter dem Tuch ein Kopf

Augenzeugen aus Falludscha Nach immer suchen die Menschen nach vermissten Angehörigen, die während der Kämpfe im November 2004 verschwunden sind
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An diesem winterlichen Sonntagmorgen zeigt sich im Labyrinth des Münchner Ratskellers mit seinen Sälen und Winkeln die übliche Betriebsamkeit im üppig auf bayerisch-gemütlich getrimmten "Ambiente". Überbordende Brunch-Buffets, sonntäglich gestimmte Familien und Kinder, die einander, mit Wunderkerzen bewaffnet, durch die Tisch- und Stuhlreihen jagen.

Wie mag dieses Idyll auf die Gäste aus Falludscha wirken, die sich hier mit Journalisten treffen? Wie kann man die Bilder im Kopf - die von gestern und die von heute - in irgendeine sinnvolle Übereinstimmung bringen? Ich wage es nicht, Doktor Ibrahim Haded danach zu fragen, wenn er von dem berichtet, was er erlebt hat und oft nur in magere, abstrakte Worte und Zahlen kleidet - vorläufige Zahlen,