Unter Schlamm

Südsudan In dem vom Bürgerkrieg geplagten afrikanischen Land verursacht auch die Regenzeit eine Katastrophe
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 39/2014
In diesem Camp (Region Malakai) sind etwa 12.000 Menschen gestrandet, ohne eine wirkliche Zuflucht gefunden zu haben
In diesem Camp (Region Malakai) sind etwa 12.000 Menschen gestrandet, ohne eine wirkliche Zuflucht gefunden zu haben

Foto: Charles Lomodong / AFP / Getty Images

Der Regen kann töten wie die Salven aus Maschinengewehren, aber er kostet keine Munition. Die Regierungssoldaten müssten es einfach so machen wie die Geier – warten, bis die Stammesangehörigen der Nuer im Schlamm sterben, sagt Simon. „Die bleiben, wo sie sind, selbst wenn es im Camp passiert. Sie haben viel zu viel Angst vor dem, was mit ihnen geschieht, wenn sie die UN-Zone verlassen.“

Simon ist UN-Mitarbeiter. Er will seinen vollen Namen nicht verraten. „Wenn du hören willst, was wirklich in Bentiu passiert, dann frag nicht nach Namen“, sagt er. Das Lager Bentiu, in der Nähe der Hauptstadt des Bundesstaats Unity, ist seit Beginn der Regenzeit eine nasse Hölle mitten im Busch. 45.000 Menschen sind hier zwischen den Fronten eingeke