Verblasster Ruhm eines Wirtschaftswunders

Chinas Aufstieg Hat sich das Wachstumsmodell erschöpft?
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Als Deng Xiaoping vor gut zehn Jahren starb, scharten sich die Erben um den toten Kaiser und beschworen sein Vermächtnis. Wenn die Wurzeln recht gewachsen sind, werden auch die Triebe gut, sagt ein chinesisches Sprichwort. Nur änderte das nichts daran, dass zunächst Deng und später der langjährige KP-Generalsekretär Jiang Zemin ein gespaltenes Vermächtnis hinterließen. Gewiss schien zu Beginn des 21. Jahrhunderts China stabil wie nie zuvor. Es hatte sich als Weltmacht etabliert und Wirtschaftsreformen bewältigt, die als unumkehrbar galten.

Die Volksrepublik hatte ihre Gründungscharta weit hinter sich gelassen, mit der sie am 1. Oktober 1949 ins Leben getreten war. Die stolzen Jahrzehnte (s. unten) des Aufstiegs seit 1978 zerbrachen Maos "Ei