Verbrauchte Figuren

Rau-Nachfolge Statt die Dynastie der Parteien zu verfestigen, sollte sich die Bundesrepublik neuen Wegen der Nominierung öffnen
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Die aller Ehren werte Entscheidung eines ehrenwerten Mannes: Keine zweite Amtszeit für Johannes Rau. Man müsse sein Alter bedenken, sagt er. Aber natürlich spielt die Erkenntnis, eine gescheiterte Wiederwahl könnte seine Lebensleistung in Zweifel ziehen, die im wesentlichen anerkannt, aber nicht so unumstritten ist, dass er Partei übergreifend im Amt bestätigt werden würde, eine wesentlich größere Rolle. Rau ist keiner, der Chancen ungenutzt verstreichen lässt, der Realpolitiker weiß, er hat einfach keine. Denn sein Amt ist ein von Parteien abhängiges Amt, auch wenn sich die jeweiligen Inhaber möglichst gleichzeitig parteilich und überparteilich zu verhalten suchen. Nur wer in der Bundesversammlung die Mehrheit für