Verfluchtes Ding

Alltag II Geschenke der Liebe können ziemlich unangenehm sein
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Ich war 17 Jahre alt, als ich begriff, dass Schenken nichts Wunderbares ist. Das Geschenk behauptet, außerhalb des Kreislaufs des Tauschens zu stehen. Es könnte damit der Sphäre des Paradiesischen angehören. Nicht umsonst schenkt man zum Weihnachtsfest, um die Geburt eines kindlichen Erlösers zu feiern. Doch im Universum der Äquivalente ist das Geschenk ein verfluchtes Ding. Es ist das Geltendmachen eines Anspruchs, nur auf tückischere Art. Das Geschenk durchbricht die Gesetze des fairen Tauschs nur insofern, als wir nicht in der Hand haben, wann und von wem wir es bekommen und was es kosten wird.

R. hatte mir ein Geschenk gemacht. Mit R. hatte ich schon zu lange zu viel Zeit verbracht, um ihn im Grunde genommen nicht für ein bisschen blöd zu hal