Verhängnisvolle Schieflage

Biowaffen Die Verengung der gegenwärtigen Diskussion auf den Bioterrorismus unterminiert die notwendige Überprüfung des Abkommens über biologische Kampfstoffe
Exklusiv für Abonnent:innen

In der Folge der Ereignisse vom 11. September wird immer wieder die Gefahr eines massiven Biowaffeneinsatzes durch Terroristen thematisiert. In der Tat zeigen die wenigen Fälle von Milzbrand in den USA eindeutig, dass Krankheitserreger vorsätzlich als Waffe - doch entgegen der weitverbreiteten Erwartung eben nicht als Massenvernichtungswaffe - eingesetzt wurden. Allerdings werden in dieser "Debatte" die Charakteristika biologischer Waffen, ihre Einsatzmöglichkeiten, aber auch die Probleme, die mit einem effektiven Einsatz verbunden sind, oft ausgeblendet. Genauso wird die Bandbreite der vorhandenen Reaktionsmöglichkeiten sowohl staatlicher Zulieferer als auch sub-staatlicher Akteure im Allgemeinen auf die Fragen reduziert, welche Antibiotika man kaufen soll und wo noch