Verlass auf Beißhemmungen

Euro Spanien und Portugal überstehen Defizitverfahren ohne Strafgeld. Offenbar sind die Maastricht-Kriterien einigermaßen überholt
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 33/2016
Kein Strafbefehl aus Brüssel – Portugals Finanzminister Mario Centeno kann zufrieden sein
Kein Strafbefehl aus Brüssel – Portugals Finanzminister Mario Centeno kann zufrieden sein

Foto: Patricia de Melo Moreira/AFP/Getty Images

In Deutschland empörte sich pflichtschuldig die CDU, die CSU schäumte und die FDP schäumte mit. Außerhalb der deutschen Grenzen freilich hielt sich die Aufregung in Grenzen. Das Strafverfahren der EU gegen die Mitgliedsländer Spanien und Portugal wegen ihrer Haushaltssünden endet ohne Bestrafung der Sünder. Ein Affront für Konservative und Liberale, die über Finanz- und Geldpolitik lieber moralisieren, anstatt nachzudenken. Die beiden Euro-Staaten hatten im Vorjahr die Defizitmarke von drei Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP) deutlich verfehlt – mit 5,1 beziehungsweise 4,4 Prozent Neuverschuldung. Deshalb eröffnete die EU-Kommission ein Strafverfahren. Nach den Regeln des Stabilitäts- und Wachstumspakts wären nun Bu