Verlorene Wege

Alltag Bis 1990 fuhren Wismut-Kumpel von Altenburg zur Schicht in die Schächte des Ronneburger Reviers, an einem Sonntag im August 2007 erkundet ein Triebwagen die menschenleere Gegend
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Altenburg ist eine der schönsten Städte Europas. Dieser Satz ist nicht übertrieben. Aber wie überall in der ostdeutschen Provinz fehlen der Stadt die Einwohner, vor allem die jungen, verfallen denkmalgeschützte Häuser der Innenstadt, stehen Plattenbauten leer. Von den 1995 im einstigen Neubaugebiet Altenburg-Nord gezählten 6.910 Wohnungen sind inzwischen 1.220 abgerissen. Die Stadt bemüht sich um vernünftige Lösungen, die man unter dem Stichwort "gesundschrumpfen" zusammenfassen könnte, den Wegzug kann sie nicht aufhalten. 1981 lebten 55.827 Menschen in der Altenburg, Ende 2006 waren es noch 37.016.

Abends nach 19 Uhr klappen die Bordsteine sich von alleine hoch, und die örtliche Brauerei wirbt mit einer nicht unumstrittenen Anzeig