Verräter und Verschwörer

BALKAN-ANALYSE Ohne die besondere soziale Chemie und Traditionen der albanischen Gemeinschaften lässt sich der Mazedonien-Konflikt nur schwer begreifen
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Hysni Shaqiri trägt seit Neuestem Uniform. Er sei jetzt ein "einfacher Soldat", ließ er die in Skopje erscheinende albanische Tageszeitung Fakti wissen, und er unterwerfe sich ganz den Beschlüssen seines Direktoriums. Die Journalisten, die ihn interviewten, trieb kein besonderes Erstaunen um, wie man es doch hätte erwarten können. Immerhin war der 53-Jährige bis vor ein paar Wochen noch Abgeordneter der Demokratischen Partei der Albaner unter Arben Xhaferri und Mitglied des Parteipräsidiums - bis er eine Erklärung veröffentlichte, mit der er seinen Übertritt zu den "bewaffneten Kräften" bekannt gab und seine Wähler aufforderte, sich ihm anzuschließen.

Umso mehr Aufsehen erregte der Fall Shaqiri auf der mazedonischen Seite. Was