Versager, berlinpolnische

Berliner Abende Man muss ein paar Tatsachen vorausschicken, um das Segenreiche einer neuen Therapie-Station zu erfassen, die sich in der Torstraße 66 angesiedelt ...
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Man muss ein paar Tatsachen vorausschicken, um das Segenreiche einer neuen Therapie-Station zu erfassen, die sich in der Torstraße 66 angesiedelt hat: Berlin ist deprimäßig Spitze. Der Öffentliche Dienst liegt häufiger auf der Couch, als er hinterm Service-Tresen anzutreffen ist. Der arbeitslose Rest flüchtet in Drogen und Aggression. Der psychosomatisch zerrüttete Berliner sitzt ganz innen in einer Matrjoschka des Versagens: Weltwirtschaft, Manager, Politiker, Stadt, Bank, Kiez, Arbeitsamt, Nachbarschaft - Schale um Schale. Im Innern er. Kauernd, atemlos, schlaflos vom Krachen der fallierenden Gewerbe, wie vom dumpfen Gehämmer der Autoaggressionexzesse.
"Sofort, wenn das Ich geschwächt ist, schlägt das Über-Ich zu", hat ein Kenner for