Verteidigung der Antike

Zeitschriftenschau Kolumne
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Wer würde heute zu behaupten wagen, dass die Antike lebt, dass die griechisch-römischen Mythen uns noch vertraut oder gar vorbildhaft wären? Zumal die Texte des klassischen Altertums aus den Lehrplänen der Schulen schrittweise verdrängt wurden und auf den subventionierten Bühnen oft nur noch in verhunzter Form erscheinen. Die Monatsschrift Literaturen fragt in ihrem Märzheft nach der Zukunftsfähigkeit antiker Modelle, ist freilich - wie mir scheint - allzu schnell bereit, die abendländischen Mythen aufgehen zu lassen in einem vielstimmigen globalen Supermarkt, statt sie erst einmal zu reformulieren und dann wo möglich in ihrer Bedeutsamkeit auch zu verteidigen.

So geht der Philosoph Hartmut Böhme vom "Verblassen der Antike" im Lauf des