Vertrauter Hafen, festverzinslich

Besitzen I Frauen investieren vorsichtig. Ihr Umgang mit Geld trägt immer noch die Spuren von patriarchaler Bevormundung
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Die schöne Müllerstochter bekam zwar den Prinzen. Doch von dem Gold, das sie spann, blieb ihr nichts. Noch bis 1958 ging es bundesdeutschen Frauen kaum anders. Mit der Eheschließung fiel ihr Besitz dem Ehemann zu. Eine kluge Frau, die nicht auf Ehe und Familie verzichten wollte, investierte daher in einen Partner, der ihr zu wunschgemäßem Prestige verhalf. So "eigen" das weibliche Verhältnis zu Geld auch erscheint, es hat Frauen schon immer interessiert. Wie aber sollten sie rankommen, ohne Mann ...?

Seit 50 Jahren scheint alles anders zu sein. Seit 50 Jahren sind Frauen frei, über ihr eigenes Geld zu verfügen und es nach eigenem Ermessen zu investieren. Theoretisch. In Wirklichkeit ist Armut nach wie vor weiblich. Drei Viertel aller Frauen befassen s