Viel Fränkli, wenig Freigeist

Medientagebuch Selbstständig heißt nicht unabhängig: Das Geheimnis um die neuen Besitzer der Schweizer "Weltwoche" ist gelüftet
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Für helvetische Ohren klingt der Name nach viel Fränkli und wenig Freigeist. Der Tessiner Financier Tito Tettamanti, seit Ende März offiziell neuer Hauptaktionär des Zürcher Verlagshauses Jean Frey, zu deren Produkten unter anderem Die Weltwoche, Der Beobachter und die Fernsehzeitschrift TR7 zählt, gilt als im Umgang hoch kultivierter, in der Sache jedoch knallharter Konservativer. Eine Kostprobe seiner Reizbarkeit und Selbstherrlichkeit bekam das Wirtschaftsmagazin Bilanz Anfang der neunziger Jahre zu spüren, als der Meisterspekulant aus der Schweizer Sonnenstube das Blatt wegen ehrrühriger Berichterstattung vor den Kadi zog. Ins Fadenkreuz medialer Kritik war Tettamanti damals aufgrund seiner so undurchsichtigen wie substantiellen Beteiligungen an