Vom Badewannenspektakel zum politischen Verhängnis

Intellektuelle Melancholie Shakespeares "Heinrich IV" von Stefan Pucher in Zürich
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Dräuende Musik und Kriegsgeschrei: gleich am Anfang lässt der Regisseur Stefan Pucher die zahlreichen Kombattanten gegeneinander laufen, die ganze riesige Schiffbauhalle entlang. Wir sitzen in einem Gerüst und blicken in die düstere Industrieanlage: das Chaos lichtet sich, und an stählernen Hebekränen hängen, wie auf den Sesseln eines Skilifts, nur eben im leeren Raum, fahl angeleuchtet, die Teilnehmer des Machtspiels, in unterschiedlichen Höhenlagen.
Der ganze erste Teil ist ein Hörspiel, eine langsame, sorgfältige Inszenierung der Intrige und des Verrats. Heinrich Bolingbroke hat als Heinrich IV. die Krone an sich gebracht, und seine Helfershelfer haben sich schon gegen ihn verschworen, wächserne Gestalten wie Northumberland (Walter