Vom Ich zum Tier

Poesie Nicolette Krebitz hat mit „Wild“ einen eigenwilligen Film gedreht, in dem Lilith Stangenberg als junge Frau die zivilisierte Welt flieht
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 15/2016

Man kann sich Nicolette Krebitz’ dritter Regiearbeit Wild mit unterschiedlichen Begriffen nähern: „Ätherisch“ wäre eine böswillige Beschreibung, „feministisch“ eine unnötig reduktive. Statt die suchenden Bilder von Kameramann Reinhold Vorschneider mit erdrückenden Konzepten stillzustellen, könnte man allerdings auch von zwei Redewendungen ausgehen, zwischen denen der Film eine unsichtbare Verbindung herstellt.

Auf die Formulierung „durch die Lappen gehen“ stößt Ania – Mitte 20, Generation Praktikum, geistig und körperlich auf rätselhafte Weise abwesend, was auch das Kompliment ihres Chefs erklärt, sie stelle keinen blöden Fragen – in einem Buch über Wölfe, das in