Von Goethe zu Goebel

Künstlerisch erfolgreich, politisch gefährdet Rudolstadt zeigt, wie groß ein Theater für eine Kleinstadt sein kann und sein muss
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Es beginnt mit einem heimatlich heimeligen Sehnsuchtsbild: Die Bühne ist vollgestellt mit Tischen, auf denen die Schauspieler singend stehen und über die bunte Tischdeckenwelt ihres Alltags hinaus schweben wollen. Wenn auch jeder mit seinem Schlager gegen die der anderen ansingt, ergibt das vielstimmige Konzert der gefühligen Hoffnungslieder doch einen einstimmigen Chor der Wehmut und Hoffnung. So wird Kitsch zur Kunst. Wenn die Familie hinabsteigt in die Niederungen des Lebens, sich zusammen in der Küche vereinzelt, dann sitzen sozialer Jammer und innere Leere mit am Tisch. Armin Petras hat nach Marek Hlaskos Erzählung Der achte Tag der Woche, die er um deren einstige direkte politische Protestfunktion in sozialistischer Welt kürzte, ein Stück über