Von Le Carré lernen

Stilbruch Achim Zons hat mit „Wer die Hunde weckt“ einen Thriller geschrieben, der zu journalistisch daherkommt
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 16/2017
Zons’ Vorlage: der Tanklaster-Abschuss von Kundus 2009
Zons’ Vorlage: der Tanklaster-Abschuss von Kundus 2009

Foto: Massoud Hossaini/AFP/Getty Images

In seinem Künstlerroman Der Mann im Turm stellt Michael Krüger einen Schriftsteller vor, dessen ständige Redewendung lautet: „Erfahrungen lenken nur ab. Wer „Erfahrungen sammelt, kann kein ordentliches Buch schreiben.“ Krüger muss es wissen. Er war viele Jahre lang Lektor, zuletzt Chef des Hanser-Verlages. Achim Zons weiß das leider nicht.

Zons hat einen Thriller geschrieben, auf dessen beinahe vierhundert Seiten er zeigt, was er alles kann. Und das ist eine ganze Menge. Er kann eine komplizierte Handlung konstruieren, die den Leser bei der Lektüre hält. Er kann Spannungsmomente so schildern, dass man schneller lesen möchte, als die Sätze es zulassen. Er kann Konstellationen von Protagonisten in den Raum stellen, dass man das Ge