Von Shivas Lockenpracht hinab zum Ozean

Welterfahrung In seinem Buch "An den inneren Ufern Indiens"hat sich Ilija Trojanow in distanzvoller Unschuld dem Alltag in der größten Demokratie der Welt genähert
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An den inneren Ufern Indiens zu verweilen, ist ein asiatisch-aufstörendes, kein europäisch-idyllisches Unterfangen. Das weiß Ilija Trojanow, ehe er auf die Ganges-Reise geht, lebt der 1965 in Bulgarien geborene Autor doch seit einigen Jahren in Bombay, spricht Hindi - zu den vielen Sprachen, die er ohnehin schon kennt und kann - und ist ein umtriebiger Mensch, wovon ich eine Ahnung bekam, als ich im November des Jahres 2000 mit ihm in Bombay Thali essen ging.

Umtriebigen Menschen kann es als das Größte und Schönste erscheinen, den Ganges hinabzufahren, vom Quellpunkt zum Delta, von Shivas Lockenpracht, die den Aufprall der Ganga, einst am Himmel als Milchstraße sich tummelnd, abbremste, zum Ort, wo Ganga sich entspannt und zum Meer wird. Gangaji wird der