Von Stevie Wonder bis Patti Smith: Ein Lexikon der Regenszenen

A–Z Der Sommer ist vorbei, mit dem Herbst kommen die nassen Tage. Wenn es schüttet, werden Kindheitserinnerungen wach, Regen ist die Kulisse für dramatische Szenen in Liedern und Filmen. Unser Lexikon
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 38/2022
Im Regen stehen ist nicht immer angenehm – hat aber zuweilen auch etwas Schönes
Im Regen stehen ist nicht immer angenehm – hat aber zuweilen auch etwas Schönes

Foto: Allstar/Imago Images

A

Apollinaire Mit„Es regnet“ – „Il pleut“ – beginnt ein Gedicht von Guillaume Apollinaire. Man erkennt es sofort, bereits vor dem Lesen, es ist ein Bildgedicht, ein Kalligramm. In fünf Strophen tröpfeln von oben nach unten in langen, schmalen Fäden Buchstabenketten über eine Seite. Zuerst ist es ein wenig mühsam, die Leserin muss in die falsche Richtung lesen, das ist aber Absicht. Man kommt sich vor wie in der Grundschule, wo die Zeichen einzeln, eines nach dem anderen, zu verstehbaren Wörtern, Sätzen und dann zu einem Gedicht zusammengesammelt werden müssen. Das Apollinaire’sche Il pleut, 1918 wurde es zuerst veröffentlicht, könnte eine frühe strukturalistische Vorstudie sein: Geschriebene Tex