Vorrevolutionär

Im Kino Walter Salles´ freundlicher Spielfilm über "Die Reise des jungen Che"
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Keine Zigarre, keine Baskenmütze, kaum Bart: Der Ernesto "Che" Guevara, den uns der brasilianische Regisseur Walter Salles (Hinter der Sonne, 2001) in seinem neuen Film präsentiert, ist nicht der Che, dessen Bild durch die Fotografien von Rene Burri und Alexander Korda geprägt wurde. Stolz, Selbstbewusstsein, Eloquenz und das Wissen um den eigenen Sex-Appeal spricht aus den Aufnahmen der beiden Magnum-Fotografen. Sie schufen das Image von Che; seinen Status als Ikone der Protestkultur der 1970er Jahre. Und seinen gegenwärtigen Status als Ikone der Popkultur; als Markenzeichen im Kapitalismus, das auf T-Shirts, Kaffeetassen, Unterwäsche und selbst noch auf dem tätowierten Oberarm des Fußballers Maradona die diffus rebellischen Bedürfnisse einer breite