Vorteilsnahme

Spritzensport I Doping ist unmoralisch, weil es den imperfekten Menschen ausstreicht
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Sportler dopen, weil alle anderen auch dopen, um mithalten zu können. "Die Tour gewinnt man nicht mit Zuckerwasser", hat Didi Thurau schon vor 30 Jahren gesagt. Laut einer Schweizer Studie würden knapp 30 Prozent aller Hobby-Sportler zum Doping greifen, wenn dies weder rechtliche noch gesundheitliche Konsequenzen hätte. Warum sollte man es lassen? Eben weil es verboten ist, weil man erwischt werden könnte und wegen der Nebenwirkungen - so jedenfalls lauteten die Antworten der reuigen Sünder. Dies sind Gründe, aber wahrlich keine guten. Denn nicht das Doping-Verbot wird hier gerechtfertigt, sondern allein der eigene Verzicht - aus Selbstschutz. Überhaupt ist in den vergangenen Wochen kaum einmal ernsthaft über die ethisch-moralische Dimension des Dopi