Wackeliges Gedenken

Einheit Die ostdeutsche Revolution ist eine unvollendete Geschichte. Hätte man das verstanden, gäbe es heute keine AfD
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 28/2020
Es braucht ein linkes Anknüpfen an die Forderungen von 1989
Es braucht ein linkes Anknüpfen an die Forderungen von 1989

Foto: Lesniewski/Adobe Stock

„Kommt die DM, bleiben wir, kommt sie nicht, geh’n wir zu ihr.“ So steht es auf einem Banner einer Demonstration in Leipzig im Winter 1990. Die Behauptung der Alternativlosigkeit der deutschen Einheit, von Währungsunion und Treuhand-Privatisierungen beruht auf Bildern wie diesen – Zeugnissen eines scheinbar eindeutigen Willens der DDR-Bevölkerung. 2014 nahm die hörenswerte Deutschlandfunk-Reihe Deutsche Rufe das Banner unter die Lupe und fragte, warum es statt an den DDR-üblichen Holzlatten an Bambusstäben befestigt ist. War der Spruch eine westdeutsche Erfindung? Wurde er, qua diesem Banner, unter das demonstrierende Ost-Volk gebracht, wie später die „Wir sind das Volk“-Aufkleber der Bundes-CDU? Gegen eine Geschichte der Wi