Wär ich nicht arm, wärst du nicht reich

Ungleichheit Die Zahlen des Ökonomen Gabriel Zucman beinhalten politischen Sprengstoff: Die Reichen werden auf Kosten der Armen immer reicher – und das seit Jahrzehnten
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Hier läuft etwas falsch: Das reichste 0,1 Prozent konnte sein Einkommen im Durchschnitt seit 1970 verfünffachen
Hier läuft etwas falsch: Das reichste 0,1 Prozent konnte sein Einkommen im Durchschnitt seit 1970 verfünffachen

Foto: imago/blickwinkel

Keines der großen Industrieländer ist sozial so gespalten wie die USA. Während das Einkommen der ärmeren Hälfte der Haushalte in den vergangenen Jahrzehnten kaum gestiegen ist, ist das der Top-Verdiener explodiert. Präsident Donald Trump liefert den Amerikanern dafür Schuldige: Die Chinesen klauen die Industriejobs, die Deutschen ruinieren die Autoindustrie, und die mexikanischen Einwanderer drücken die Löhne in den USA. Neue Zahlen zeigen nun: Kräftig mitgeholfen bei der sozialen Spaltung hat die US-Regierung selbst – mit ihrer Steuerpolitik. Die Reichen zahlen mittlerweile weniger an den Staat als die Armen.

Nicht nur in Europa, auch in den USA bekommen die Beschäftigten relativ immer weniger vom produzierten Reichtum ab. Allein