Warten auf ein Wunder

Kein "Dritter Weg" Viele wollen Veränderungen, aber nicht aufgeben, was sie haben
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Dem Kubaner muss man nicht beibringen, positiv zu denken; er tut es aus Prinzip. Ein buntes T-Shirt, das man in der einstigen Sklaven- und Zuckermetropole Trinidad kaufen kann, zeigt neunmal sein lachendes Gesicht, aber immer in einem anderen Gemütszustand - von glücklich über zufrieden bis traurig und wütend. Wie sich der Kubaner auch fühlt, will das sagen - er zeigt ein lachendes Gesicht. Für Leo, den ich in Havanna treffe, liegt darin die Erklärung dafür, dass die kubanische Revolution den Zusammenbruch des sich sozialistisch nennenden Weltsystems überlebt hat. "Der Alltag ist hart, aber wenn es Musik gibt und dazu Rum" - sagt Leo - "dann ist das tägliche Elend vergessen".

Auch am 26. Juli, als Fidel Castro in Santiago de Cuba seine Rede