Warten auf Monster

Fall Fritzl Inzest und Inszenierung - nirgendwo zankt es sich so schön wie in Wien, wo die bloße Ankündigung eines Theaterstücks eine Hetzkampagne der Boulevardpresse ausgelöst hat
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Wien, die größte Provinzstadt Europas, ist eigentlich eine Metropole des Aussitzens. Man hat schon längst und wohl noch für lange seinen Weg gefunden, zwischen Schnitzelfett und politischen Rechtsauslegern, hält Öffentlichkeit nicht für unbedingt zielführend, erfindet sich die Welt in Hinterzimmern, attackiert die Gegenpartei nach dem Vorbild alter Infanterie und gerät aus dem Häuschen, wenn es aus Wiener Sicht zum Äußersten kommt, also zum öffentlichen Auftritt eines zu kritischem Denken begabten Menschen mit klaren Ansichten. Dann heißt es, frei nach Karl Krauss, „hauts eahm, mir san in Wien“, und aus den Fensternischen der Revolverblätter ballern die Schmieranten.

Zur Zeit schießen sie auf Hubsi K